Kaufmännische Berufe sind seit jeher enorm beliebt und ermöglichen den Zugang zu diversen Bereichen in der Wirtschaft. Ohne Kaufleute mit ihrem organisatorischen Geschick und ihrer Kommunikationsstärke bricht in den Unternehmen schnell Chaos auf.
Aber welche kaufmännischen Ausbildungen gibt es eigentlich und inwiefern können sich Kaufleute aller Art weiterbilden? Das sehen wir uns nun genauer an.
Welche kaufmännischen Ausbildungen gibt es eigentlich?
Bevor man überhaupt an eine kaufmännische Weiterbildung denken kann, ist eine Ausbildung in vielen Fällen Voraussetzung. Daher nachfolgend eine Übersicht über mögliche Ausbildungen im kaufmännischen Bereich.
- Automobilkaufleute
- Bankkaufleute
- Kaufleute für Büromanagement
- Kaufleute im Einzelhandel
- Immobilienkaufleute
- Industriekaufleute
- Sport- und Fitnesskaufleute
- Kaufleute im E-Commerce
- Veranstaltungskaufleute
- Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement
- Tourismuskaufleute
- Versicherungskaufleute
- Kaufleute für Marketingkommunikation
- Steuerfachangestellte
- Informatikkaufleute
- Kaufleute für Spedition- und Logistikdienstleistungen
- Personaldienstleistungskaufleute
Diese Liste ist bei Weitem nicht vollständig, zeigt aber sehr gut, dass in jeder Branche und in jedem Bereich Kaufleute gesucht werden. Alternativ zu einer dualen Ausbildung bietet sich selbstverständlich auch ein (duales) Studium an, um in einem kaufmännischen Beruf Fuß zu fassen.
Folgende Studiengänge mit entsprechenden Vertiefungen gibt es beispielsweise:
- BWL
- BWL – Handel
- BWL – Medien- und Kommunikationswirtschaft
- BWL – Logistikmanagement
- BWL – Spedition, Transport und Logistik
- Wirtschaft und Management
- Studium Banking und Finance
Auch diese Auflistung könnte noch erweitert werden. All diese Studiengänge können nicht nur an Universitäten oder Fachhochschulen, sondern auch dual an dualen Hochschulen studiert werden.
Um eine Ausbildung oder ein (duales) Studium im kaufmännischen Bereich beginnen zu können, wird im Übrigen mindestens ein Realschulabschluss vorausgesetzt. Insbesondere für ein duales Studium sind aber ein Abitur sowie gute Noten in Deutsch, Englisch, Mathematik und Wirtschaft von Vorteil.
In jedem Fall gibt es jedes Jahr aufs Neue ein breites Angebot an Ausbildungs- oder (dualen) Studienplätzen in Deutschland, sodass der Einstieg nicht allzu schwer ist.
Was verdienen Kaufleute im Durchschnitt?
Grundsätzlich sind kaufmännische Angestellte in allen Bereichen der Wirtschaft enorm gefragt. Auch wenn zu deren Gehältern keine pauschalen Angaben möglich sind, kann in vielen Berufen mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von etwa 2.300 Euro brutto gerechnet werden – je nachdem, ob beispielsweise nach Tarifverträgen gezahlt wird oder nicht. Dieses Gehalt steigt schnell mit der Berufserfahrung und dem Erwerb von Zusatzqualifikationen. Tatsächlich sind in manchen Bereichen aufgrund von Weiterbildungen auch Gehälter von 5.000 Euro brutto möglich. Vor allem Akademiker mit abgeschlossenem Bachelor oder Master können bereits mit einem deutlichen höheren Gehalt in den Beruf einsteigen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten haben Kaufleute?
Die Spanne beim möglichen Gehalt für Kaufleute zeigt die Relevanz von Weiterbildungen in diesem Bereich. Tatsächlich gibt es für jede absolvierte Ausbildung diverse Weiterbildungsmöglichkeiten. Daher werden wir nachfolgend eine Auswahl aller möglichen Weiterbildungsangebote aufführen und näher erläutern.
- Fachwirt
Eine Weiterbildung zum Fachwirt ist in den verschiedensten Bereichen möglich. So könnten Einzelhandelskaufleute sich beispielsweise zum Handelsfachwirt weiterbilden und Kaufleute für Büromanagement hätten die Möglichkeit, einen Fachwirt in den Bereichen Wirtschaft, Personaldienstleistung oder Büro- und Projektorganisation zu machen. Je nach Lehrgang dauert dieser in Vollzeit nur wenige Monate, in Teilzeit wiederum bis zu zwei Jahre.
- Fachkaufleute
Die Qualifizierung Fachkaufmann kann in bis zu sechs Monaten abgeschlossen werden und ist ebenso in diversen Fachrichtungen möglich. Dieser Abschluss entspricht einem Meister im technischen Bereich und ist öffentlich-rechtlich anerkannt.
- Online Marketing Manager
Online Marketing spielt heutzutage eine immer größere Rolle, weshalb Unternehmen auf Experten in diesem Bereich angewiesen sind. Eine Zertifizierung als Online Marketing Manager öffnet somit zweifellos Türen.
- Projektmanagement
Sowohl kleine als auch große Projekte bedürfen erfahrener Projektmanager. Nach dem Erwerb von Grundkenntnissen in einer kaufmännischen Ausbildung lohnt sich daher eine Weiterbildung, um sich als Projektmanager zu zertifizieren.
- E-Commerce
Nach einer Ausbildung als Kauffrau oder -mann im E-Commerce stehen diverse Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich offen. Der Erwerb von Zusatzqualifikationen ermöglicht ein höheres Gehalt und höhere Verantwortung.
- Buchhalter
Eine Ausbildung im Finanzbereich ermöglicht nach einiger Berufserfahrung eine Weiterbildung zum Buchhalter oder sogar zum Bilanzbuchhalter. Insbesondere letztere verdienen je nach Unternehmen sehr gut und sind die Schnittstelle zum Controlling.
Die Weiterbildung zum Betriebswirt ist im kaufmännischen Bereich besonders beliebt. Nach nahezu jeder Ausbildung und dem Erlangen eines Fachwirts ist diese Weiterbildung ein naheliegender Schritt. Der Betriebswirt kann in Vollzeit nach zwei Jahren und in Teilzeit nach drei oder vier Jahren erreicht werden.
Welche Weiterbildungen tatsächlich infrage kommen, hängt sowohl von der Ausbildung als auch von der bisherigen Berufserfahrung ab. Unabhängig davon gibt es diverse Anbieter, bei denen Weiterbildungen aller Art in Teil- oder Vollzeit gemacht werden können.
Viele Kaufleute streben nach der Erstausbildung auch ein Studium an und absolvieren beispielsweise folgende Studiengänge:
- BWL
- Management
- Business Administration
- Wirtschaftswissenschaften und mehr
Auf diese Weise verfügen sie bereits über grundlegendes Wissen und können dieses im Studium erweitern. Da diese Studiengänge auch im Fernstudium bei Universitäten oder Fachhochschulen belegt werden können, ist in vielen Fällen ein berufsbegleitendes Selbststudium möglich. Alternativ gibt es auch Präsenz-Lehrgänge, welche abends nach der Arbeit stattfinden. Natürlich können auch nach einem Studium immer noch diverse andere Weiterbildungen absolviert werden.
Was kosten Weiterbildungen im kaufmännischen Bereich?
Wichtig zu wissen ist, dass kaufmännische Weiterbildungen und Weiterbildungen allgemein insbesondere bei privaten Anbietern oft enorm kostenintensiv sind. Es kann nicht pauschal gesagt werden, was solche Lehrgänge kosten – das ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Bei so manchen Anbietern kosten die Kurse jedoch mehrere tausend Euro. Dabei sind Zertifizierungen, die nur wenige Wochen oder Monate dauern, selbstverständlich günstiger als eine mehrjährige Weiterbildung zum Betriebswirt.
Im besten Fall wird eine Fortbildung vom Arbeitgeber angeboten bzw. organisiert und finanziert. Alternativ können auch von Seiten der Bundesagentur für Arbeit Förderungen in Anspruch genommen werden. Letztlich sind Weiterbildungskosten in vielen Fällen auch bedingt von der Steuer absetzbar.
Fest steht dennoch, dass vor allem Kaufleute eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten haben und einer Karriere somit wenig im Wege steht. In den meisten Fällen können die Weiterbildungskosten durch Gehaltserhöhungen nach wenigen Jahren ausgeglichen werden. Es lohnt sich also.
Fazit
Unternehmen in jeder Branche sind angewiesen auf kaufmännische Fachkräfte, die sich um alles Organisatorische kümmern und die Kommunikation mit Lieferanten, Kunden und Geschäftspartnern übernehmen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es zahlreiche Ausbildungen und (duale) Studiengänge im kaufmännischen Bereich gibt.
Wie in allen anderen Berufen auch, sind Weiterbildungen für Kaufleute das A und O, um die Karriere voranzutreiben und Gehaltssteigerungen zu erhalten. Demnach ist es im Laufe des beruflichen Lebens sinnvoll, diverse Zusatzqualifikationen zu erwerben.
