Die Beschäftigung von geringfügigen Kräften spielt eine wichtige Rolle in vielen Unternehmen. Wenn zum gewöhnlichen Tagesgeschäft noch weitere Aufträge hinzukommen, sind vor allem kleine Unternehmen schnell überlastet.
In diesen Situationen müssen Angestellte häufig Überstunden leisten. Auf Dauer gesehen verlieren viele Vollzeitkräfte dadurch die Motivation, was sich wiederum auf die Leistung und das Arbeitsklima auswirkt.
Für Firmen ist es nicht einfach, die Auftragslage vorherzusagen, weshalb die Einstellung von Vollzeitkräften nicht immer ideal ist. Bricht die wirtschaftliche Lage ein, können Mitarbeiter nicht einfach gekündigt werden.
Eine Alternative für Unternehmen sind sogenannte Minijobber. Die geringfügige Beschäftigung dient dazu, den Arbeitsablauf während des Aufschwungs zu gewährleisten. Durch die Einstellung von Minijobbern profitieren beide Seiten, weshalb diese Variante heutzutage häufig gewählt wird. (Mehr zum Begriff Minijobber)
Worin liegen die Vorteile einer geringfügigen Beschäftigung Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
Viele Klein- und mittelständische Unternehmen setzen bei Auftragsspitzen und variierender Auftragslage auf flexible Minijobber. Dabei steht vor allem der geringe Aufwand bei der An- und Abmeldung im Vordergrund. Außerdem muss lediglich eine pauschale Lohnsteuer für Minijobber abgeführt werden, weshalb die anfallenden Kosten für Unternehmen besser zu überblicken sind. Bei fallender Auftragslage sind zudem kurze Kündigungsfristen.
Aber auch für Arbeitnehmer ist die Annahme eines Minijobs von Vorteil. Meist sind es Schüler, Studenten oder Mütter, die ihre Haushaltskasse aufbessern möchten. Auch Menschen mit einer geringen Rente lassen sich finanziell gezwungen auf eine Zusatzarbeit ein. Ebenfalls ist die geringfügige Beschäftigung für gesundheitlich angeschlagene Menschen attraktiv.
Der größte Vorteil für die Gruppe von Minijobbern ist, dass sie keine Steuern oder Sozialabgaben leisten müssen. Trotzdem sind sie sozial abgesichert und erwerben Rentenansprüche. Außerdem profitieren auch Minijobber von Kündigungsschutz, haben Anspruch auf bezahlten Urlaub und erhalten eine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall.
Durch die geringfügige Beschäftigung sind Minijobber jedoch weniger mit dem Unternehmen verbunden als Vollzeitmitarbeiter. Von daher ist es besonders wichtig, gezielte Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation von Minijobbern einzusetzen.
Verständnis der Bedürfnisse von geringfügigen Arbeitskräften
Um die Motivation von Minijobbern sicherzustellen, müssen Unternehmen deren Bedürfnisse verstehen und darauf eingehen. Auch wenn in erster Linie der Zusatzverdienst ist, haben viele Mitarbeiter noch andere Wünsche und Erwartungen an den Minijob. Im direkten Gespräch können Personaldienstleister Motivationsansätze entwickeln und Mitarbeiter besser verstehen.
Wertschätzung und Lob
Abgesehen von Schüler oder Studenten, sind Hausfrauen, Hausmänner oder Minijobber mit ausländischen Wurzeln finanziell häufig unzufrieden. Ihre Vergleiche zu besser verdienenden Arbeitnehmern sind stets präsent.
Viele sind in einem schlecht bezahlten Vollzeitjob und nutzen die zweite Arbeitsstelle, um ihr Gehalt aufzubessern. Um die Motivation dieser sensiblen Arbeitnehmergruppe zu fördern, müssen ihre Leistungen anerkannt und gefördert werden.
Persönliche Wertschätzung, Lob und gelegentlich Belohnungen können Motivation und Engagement von Minijobbern fördern. Dazu gehören auch Tankgutscheine oder andere kleine Sachbezüge.
Arbeitsumgebung und Arbeitsbedingungen
In einer angenehmen und sicheren Arbeitsumgebung fühlen sich geringfügige Kräfte wohl. Wer zum Beispiel längere Arbeit vor dem PC verrichten soll, benötigt einen ergonomischen Arbeitsplatz. Dazu zählt auch ein bequemer Schreibtischstuhl.
In Fabrik- und Lagerhallen sollten Sicherheitsstandards eingehalten werden. Dazu gehört je nach Tätigkeit die richtige Schutzkleidung oder Arbeitskleidung. Berufskleidung und Ausrüstung können zudem vom Unternehmen in der Steuer abgesetzt werden. Im sicheren und positiven Arbeitsklima fühlt sich ein Minijobber wohler.
Klare Kommunikation und regelmäßige Meetings
Regelmäßige Meetings können Missverständnisse verhindern. Eine transparente Kommunikation ist wichtig, damit Arbeitnehmer ihre Aufgaben planen und umsetzen können. Fühlen sich Minijobber nicht am Arbeitsplatz wohl, ist auch der Zusatzverdienst keine Motivation. Daher sollten vor allem die faire Mitarbeiterführung und ein gutes Betriebsklima im Vordergrund stehen.
Auch der Aufbau und die Einbindung in das vorhandene Arbeitsteam stärken den Zusammenhalt zwischen neuen und alten Arbeitnehmern. Gemeinsame Aktivitäten und Teambuilding-Maßnahmen sorgen für ein stärkeres “Wir-Gefühl”.
Höherer Stundenlohn
Viele geringfügig Beschäftigte werden nur mit dem Mindestgehalt bezahlt. Eine Aufstockung des Gehalts kann ebenfalls zur Motivation beitragen. Zwar dürfen Minijobber aktuell nicht über 520 Euro monatlich kommen, der höhere Stundenlohn ist für viele dennoch attraktiv. Schließlich müssen sie weniger Arbeit leisten und erhalten den gleichen Gehaltscheck.
Die Kosten sind für Unternehmen gering und als Betriebsausgabe ansetzbar. Der Effekt auf die Mitarbeitermotivation ist dagegen groß.
Essensgutscheine
Auch Essen und Trinken ist ein indirekter Zuschuss zum Gehalt. Größere Unternehmen verfügen häufig über eine Betriebskantine. Minijobber, die ihren Magen günstig füllen können, sind auch gleich motivierter. Unternehmen können die Sachbezüge für Minijobber als geldwerten Vorteil steuerlich ansetzen.
Flexibilität und Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten sind besonders wichtig für geringfügige Kräfte, die oft auch andere Verpflichtungen haben. Einige Jobs lassen sich auch im Homeoffice ausführen. Minijobber, die ihre Tätigkeit an die persönlichen Bedürfnisse anpassen können, sind zufriedener und motivierter.
Weiterbildungsangebote und Übernahme in einen Vollzeitjob
Arbeitgeber können Minijobber Weiterbildungsangebote, Schulungen und Mentoring-Programme fördern. Viele geringfügig Beschäftigte bewerten die Weiterentwicklung als positives Signal. Diese Art der Wertschätzung deutet darauf hin, dass der Arbeitgeber weiteres Potenzial in ihnen sieht. Bei entsprechender Auftragslage kann die Weiterbildung später zur Übernahme in einen Vollzeitjob führen.
Schlusswort
Die Motivation von geringfügigen Kräften spielt eine wichtige Rolle in Unternehmen. Nur wenn sich Mitarbeiter geschätzt und wohl fühlen, leisten sie dauerhaft gute Arbeit. Flexible Maßnahmen, regelmäßige Boni und eine gute Mitarbeiterführung sichern Bindung und Motivation in der Firma.